Bericht |
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Zu seinem 95.
Geburtstag hatte sich der MGV Edelweiß Alzen zwei
große Ziele gesteckt, die im ersten Halbjahr 2014 erreicht werden sollten.
Der Chor wollte sein musikalisches Können mit der Bestätigung des
Meisterchortitels und sein organisatorisches Können durch die Ausrichtung
eines großen Sängerfestes mit Chorwettbewerb unter Beweis stellen. Gleich zu Beginn
des neuen Jahres hatte Chorleiter Hubertus Schönauer die Probenarbeit stark
intensiviert und mit dem Einstudieren der Pflichtstücke für das
Leistungssingen der Stufe III des ChorVerbandes Nordrhein-Westfalen begonnen.
In Monaten äußerst konzentrierter Probentätigkeit erarbeiteten sich der
erfahrene Dirigent und die engagiert mitarbeitenden Sänger die vier
vorzutragenden Stücke. Am 31.05. traten
Chor und Chorleiter schließlich die Reise nach Arnsberg-Hüsten
an, um der unter Leitung von Fritz ter Wey stehenden Jury des ChorVerbandes sowie einer großen
Zahl überwiegend fachkundigen Publikums die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit
vorzustellen. Routiniert trugen die 23 Sänger die Stücke „Sommer“
(Wahlchorwerk), „Abendlied“ (Volkslied strophisch), „Bènia
calastoria“ (Volkslied durchkomponiert) und
„Jauchzet dem Herrn“ (Wahlpflichtchorwerk)
vor. Auch vom heulenden Alarm einer Sicherheitstüre ließ sich der Chor
nicht aus der Ruhe bringen. Nach einer Zwangspause von wenigen Minuten wurde
das Vortragsprogramm konzentriert fortgesetzt. Unter dem tosenden Applaus des
begeisterten Publikums verließen die Sänger schließlich die Bühne und
fieberten der Bekanntgabe der Ergebnisse entgegen. Am Abend löste sich
die Spannung schließlich, als die Jury mitteilte, dass der Chor mit den Bewertungen
dreimal „sehr gut“ und einem hohen „gut“ die Hürde locker genommen hatte. Mit
diesen Leistungen darf sich der Chor nun weitere 5 Jahre „Meisterchor im
ChorVerband NRW“ nennen. Dieser Erfolg wurde noch ein wenig in Arnsberg
gefeiert bevor schließlich Bus-Kapitän „Dörfel“ zur
Rückfahrt aufrief. Nach zwei, Dank des „besonderen“ Fahrers sehr kurzweiligen,
Stunden Fahrt erreichten die Sänger wieder die Heimat, wo einige Sängerfrauen
die neuen Meister herzlich empfingen. Die große
Meisterfeier stieg dann am nächsten Tag in der Vereinsgaststätte „Zum Backes“
in Alzen. Neben Bürgermeister Jörg Bukowski und dem
Vorsitzenden des Gemeindekulturverbandes Morsbach
Werner Puhl gratulierten viele benachbarte und befreundete Vereine zur
bestätigten Meisterwürde und feierten gemeinsam mit den Sängern und deren
Partnerinnen den großen Erfolg. Der Chor konnte
sich jedoch nicht lange auf den errungenen Lorbeeren ausruhen, stand doch
gleich vier Wochen später das große Sängerfest mit Chorwettbewerb anlässlich
des 95. Geburtstages auf dem Programm. Viele Dinge waren bereits in den
letzten Monaten parallel zum Probenbetrieb geplant und vorbereitet worden. Konzepte
für die Durchführung des Festes in den Räumlichkeiten des Schulzentrums in Morsbach waren erarbeitet worden. Daneben wurde eine
Festschrift mit umfangreicher Vereinschronik und dem geplanten Festprogramm erstellt
und von einer Druckerei gefertigt. Schließlich wurden Einladungen an
Gastchöre und Ehrengäste versandt. Nach einigen Tagen
des Herrichtens des Festgeländes startete das Sängerfest dann am 28.06. mit
einem Freundschaftssingen. Hierzu hatten 15 befreundete Vereine ihre
Mitwirkung zugesagt. Zum Beginn trug der gastgebende Verein zwei seiner
„Meisterchorstücke“ vor. Im Rahmen dieses Auftritts begrüßte der 1.
Vorsitzende Stefan Höfer die Gäste und ehrte vier verdiente Sänger für
langjährige Treue zum Verein. Michael Orthen
erhielt für seine 40jährige Treue zum Chor einen Ehrenteller. Stefan Höfer
bedankte sich bei ihm auch für seine Mitwirkung im Amt eines Beisitzers im
Vorstand, das er seit 12 Jahre ausübt. Otmar Eiteneuer, Paul Eiteneuer und
Reinhold Ressiori erhielten für ihre 60jährige Verbundenheit
zum Verein eine Ehrentafel. In seiner Dankesrede betonte Stefan Höfer den
unermüdlichen und vorbildlichen Einsatz aller Drei für den Verein. Neben dem
gesanglichen Einsatz haben sie durch weiteres Engagement das Vereinsleben
gestaltet und geprägt. Paul Eiteneuer war 26 Jahre
im Vorstand tätig. Der Ehrenvorsitzende Reinhold Ressiori
hat nahezu seine ganze Vereinslaufbahn Vorstandsämter bekleidet. In seinen 30
Jahren als Vorsitzender hat er den Verein mit viel Umsicht geführt und
geformt. Auch bei den
anwesenden Partnerinnen der Jubilare bedankte sich der Vorsitzende für ihre Unterstützung
und überreichte ihnen einen Blumenstrauß. Im anschließenden
Freundschaftssingen boten die Gastchöre dem Publikum einen bunten musikalischen
Strauß. Durch die Vielfalt der Chorgattungen vom Kinder- über Jugend-,
Frauen- und Gemischten Chor bis hin zum Männerchor war für jeden Geschmack
etwas dabei. Sowohl klassisches Liedgut als auch moderne Literatur erklangen
in der guten Akustik der Morsbacher Kulturstätte. Im Rahmen des
Freundschaftssingens hielt Bürgermeister Jörg Bukowski die Festrede als
Schirmherr des Festwochenendes und zollte darin dem Chor seinen Respekt für
die Leistungen, die beim Meisterchorsingen und in der Vorbereitung dieses
Festes vollbracht wurden. Er dankte den Edelweißen, dass sie durch ihre
auswärtigen Auftritte und durch die Ausrichtung des Sängerfestes die Gemeinde
Morsbach als eine Hochburg guten Gesangs bekannt
machen. Auch Werner Puhl
gratulierte in seiner Rede als Vorsitzender des Gemeindekulturverbandes
nochmals zum bestandenen Meisterchor und würdigte die gute Außenwirkung
insbesondere des anstehenden Chorwettbewerbes für die kulturelle Landschaft Morsbachs. Der Abend klang
schließlich mit der Tanz- und Unterhaltungsshow der Grenzlandstürmer aus. Die
fünf aus dem österreichisch-schweizer Grenzgebiet
kommenden Vollblutmusiker verstanden es hervorragend, das begeisterte
Publikum zu unterhalten. Nach nur kurzer
Nacht startete am frühen Sonntagmorgen der Chorwettbewerb. 27 Chöre aus dem
Sauer-, Siegerland sowie Westerwald und Hessen stellten sich in 10 Klassen
der mit den Professoren Michael Schmoll und André Schmidt kompetent besetzten
Jury. Jeder Chor hatte ein Chorwerk sowie zwei Volkslieder oder Lieder im
Volkston vorzutragen, die dann von der Jury fachmännisch bewertet wurden. Hier
war jeder Chor nach Kräften bemüht sich der Jury und dem konzentriert
lauschenden Publikum mit besonderem Liedgut und von der besten gesanglichen
Seite zu zeigen. Nach Abschluss des
hochkarätigen Singens zog sich die Jury zur Beratung zurück, während die
Festmusik mit ihrem erstklassigen Live-Sound und ihrer Lichttechnik den Gästen
ein Spitzenprogramm aus Stimmungsmusik, Oldies und aktuellen Partyhits bot. Die Stimmung stand
gerade am Siedepunkt, als die Jurywertungen bekannt gegeben wurden. Die
durchweg guten Darbietungen der Teilnehmer spiegelten sich in manchmal nur
sehr knappen Entscheidungen innerhalb der einzelnen Klassen wider. Bei den in
drei Gruppen ausgelobten Meisterpreisen konnten sich schließlich der MGV Bremcke 1887 – Die Four Valleys
(Klassen M4, G2 und F2), der GV Concordia Münchholzhausen
(Klassen M3 und M2) sowie das Ensemble Akzente aus Siegen (Klassen F1 und G1)
durchsetzen und dafür je einen großen Sonderpokal in Empfang nehmen. Zum
Abschluss der unter Mitwirkung des Bürgermeister Jörg Bukowski und
GKV-Vorsitzenden Werner Puhl abgelaufenen Preis- und Urkundenverleihung
konnte das Ensemble „VokalArt“ Ottfingen
(Sonderklasse) schließlich den Goldpokal der Gemeinde Morsbach
entgegen nehmen. Die Vokalisten aus der
Nachbargemeinde Wenden hatten mit ihren Vorträgen die höchste Gesamtpunktzahl
aller Teilnehmer erreicht. Bei den Klängen der
Festmusik wurden die errungenen Preise schließlich noch ausgiebig in der
Festhalle gefeiert, bevor die teilweise weit angereisten Gäste wieder ihre
Busse bestiegen. Die Alzener Sänger
bedanken sich herzlich bei der großen Schar freiwilliger Helferinnen und Helfer,
die durch ihren engagierten Einsatz die Ausrichtung dieses großen
Sängerfestes erst möglich machten. |
©
MGV »Edelweiß« Alzen e.V. |